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Hoch zu Rad im Harz² oder auch Probier´s mal mit Gemütlichkeit
”Da vorne kommt (auch) schon (die Abfahrt) Hahnenklee,
da tut's (der Arsch) auch nur noch halb so weh!”
Letztes Wochenende war es dann soweit: Ich war das erste Mal im Radtrainingslager im Harz. Mit zwei vollen Taschen beladen ging es auf die kleine Reise. Vollgepackt mit warmen Klamotten, denn uns sollten laut Wetterapp Dauerregen und 10-12 Grad erwarten. Als kleiner Abfahrtsschisser hatte ich mir schon Horrorszenarien ausgemalt, wie es ist, bei Regen und Carbonfelgen den Brocken runter zu müssen. Aber: Es kommt ja meistens ganz anders als man denkt!
Kurz vorweggenommen: Bis auf den Sonntag hatten wir Traumwetter inklusive Sonnenbrandgarantie am Samstag! Danke Murphy, dass du dich diesmal woanders aufgehalten hast.
Tag 1 - Große Einrollrunde, für manche auch Deluxe
Nach Ankunft im Hotel Harzhöhe ging es direkt auf die erste Ausfahrt. Zur großen Einrollrunde kann ich gar nicht so viel sagen, außer: ich war gestresst. Neue Carbonfelgen, ungewohntes Bremsverhalten an den steilen Abfahrten (ja wir Hamburger sind das nicht gewohnt), unbekannte Strecke, schrecklicher Feierabendverkehr und unverschämte Autofahrer. Da ich aber wusste, dass die nächsten Tage besser würden, hat dies meiner guten Laune keinen Abbruch getan.
Das wohl größere Abenteuer hatte an dem Abend die Raketen-Truppe, welche ausversehen eine Einrollrunde mit 120 km gewählt hatten. Dieses haben sie allerdings erst recht spät gemerkt, so dass die armen Jungs ohne Abendessen ins Bett mussten. Eine kleine Crosseinlage gab es auch noch dazu. Kleines Beweisbild anbei:
Tag 2 - Unendliche Rapsfelder
Tag zwei war ein Traum! Top Wetter, Sonnenschein, gude Laune, harmonische Truppe, kaum Wind. Alles, was mein Radlerherz sich wünschen kann. Die Tour war mit knapp 100 km die längste, die ich an dem Wochenende gefahren bin. Die 1.200 Höhenmeter waren sehr moderat und die meiste Zeit sind wir mehr im Flachen gefahren, was aber wirklich sehr schön und angenehm war. Die Rapsfeldtour war definitiv eines meiner Highlights und ich werde sie gerne wieder fahren. Benny hat uns super geguided und kurz vorm großen Regeneinbruch trocken nach hause gebracht. DAS war wirklich eine gelungene Punktlandung im Hotel, bevor dann die Welt im Hahnenklee unter ging. Special thanks auch an Michi, the Montainclimber. Es hat sehr viel Spaß gemacht sich mit dir den Berg hoch zu kurbeln.
Zurück in Hahnenklee gab es dann noch Kuchen und der Kauf der geilen Brockensocken durfte auch nicht ausstehen #bäm. Die Brockensocken sehen übrigens so aus: bunt, schrill und leider geil.
Die schnelle Truppe mit Rennmaschine und Guide Fabian hat es den Tag dann als einzige Truppe im Trainingslager auf den Brocken geschafft. Das obligatorische Bild der Brockenbezwinger darf an dieser Stelle natürlich nicht fehlen:
Zum krönenden Sportabschluss ging es dann vor dem Essen noch zum Rumpfstabi. Dank Stabimeister Sebi haben wir uns nicht nur gestärkt, sondern im Anschluss auch ein schönes Dehnprogramm absolvieren können. Lediglich der Teppich war ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber dafür war die Musik umso schöner. Der Soundtrack von Suicide Squad oder war es doch eher Suicide Squat *zwinker* eignet sich sehr gut zum geliebt-verhassten “Lucifer-Kreisel”.
Am Abend gab es dann noch einen sehr interessanten Nachtisch: Smoked Strawberry Soße und Kleisterbrei. Eine undefinierbare weiße Masse mit bräunlicher Klebesoße. Ich habe davon zwar nichts gegessen, aber der Anblick der Gesichter, welche diese Pampe sich einverleibt haben, war göttlich. Der Hunger hats dann aber doch bei manchen reingetrieben. An sich war das Essen aber wirklich in Ordnung und es gab jeden Abend ein vegetarisch/veganes Buffet. Aber dieser Nachtisch des Grauens ist wirklich ein Foto und eine kleine Erwähnung wert gewesen.
Nach dem Abendessen ging es für mich zufrieden und voller Sportglückshormone ins Bett in freudiger Erwartung auf den nächsten Tag mit der Hexentour.
Tag 3 - Hexentour mit Balu der Bär
“Probier's mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit.
Jagst du den Alltag und die Sorgen weg.
Und wenn du stets gemütlich bist und etwas appetitlich ist,
dann nimm es dir egal von welchem Fleck.”
Die übliche Brockentour ist an diesem Tag ausgefallen, da die Wettervorhersagen sehr ungemütlich waren. Daher wurden alternative Routen angeboten, die sich aber auch nicht lumpen ließen. Für jeden Geschmack war wie immer etwas dabei und alleine schon vom Namen her habe ich mich für die Hexentour entschieden.
Der Tag war erneut voller Sonne, guder Laune und einigen Höhenmetern und lustigem Gesinge. Rund 95 Kilometer ging es durch den Harz, die 1.500 Höhenmeter waren gut zu bewältigen. Vor allem der Hexenweg war wunderschön und ruhig. Nur wir, die Räder und ein Rapsfeld. Mehr braucht man bzw. ich nicht zum Glücklichsein - ok erwischt, und Schokolade natürlich!
Unser Guide Benny oder auch Balu der Bär, hob unsere Motivation zusätzlich mit einem nahezu perfekt geträllerten Probiers mal mit Gemütlichkeit Song. Hut ab vor so viel Textsicherheit, bei uns hörte es nach der ersten Zeile schon auf. Wir haben uns daher an das einfache Sesamtraßen-Lied “Mahna mahna. Tie tie pa tie pie.” halten müssen, was allerdings auch viel Spaß in den hinteren Reihen brachte.
Lange Rede, kurzer Sinn und da Bilder oft mehr als Worte sagen, hier ein paar Harz-Impressionen. Nicht nur von unserer Truppe, sondern ich habe dankenswerterweise auch einige Bilder aus den anderen Gruppen bekommen. Es hatten, wie man sieht, alle Spaß, Sonne und manche auch eine Abkühlung:
Tag 4 - Happy Sunday
Sonntag war leider kein Sonnentag, denn der Regen hatte es sich im Harz gemütlich gemacht. Daher beschlossen meine Zimmergenossin und ich kurzer Hand die Segel zu streichen und zurück nach Hamburg zu fahren, um dort die Sonne zu genießen. Einige Hartgesottene sind jedoch trotzdem noch gefahren und haben sich von dem Wetter nicht abhalten lassen, aufs Rad zu steigen.
Da ich nicht mehr da war, kann ich zum Abreisetag leider nicht viel sagen, aber Ich für meinen Teil muss an dieser Stelle zugeben, dass ich die frühere Abreise nicht bereut habe. Ich konnte mir so noch das Waterkantkrit im Rahmen der Fixed Days ansehen. Geiles Event und wenn man die Jungs mit ihren Fixies mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 48 km/h den Kurs entlang heizen sieht, ist das schon sehr beeindruckend. Sollten die Fixed Days in 2018 wieder nach Hamburg kommen, kann ich euch diese nur wärmstens empfehlen!
Zum Schluss möchte ich noch einmal allen Guides, der tollen Orga und allen Teilnehmern danken. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit euch in meinem ersten Harz-Trainingslager und ich komme in 2018 gerne wieder mit. Hoffentlich dann mit Brockentour und gutem Wetter dort oben!