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Hoffnungsort Herz As
Hoffnungsort – die meisten von uns haben diesen Begriff wahrscheinlich noch nie gehört.
Auch J.K. vermutlich noch nicht, als er eines Samstags auf dem Bahnhof stand: „In Hamburg waren -13 Grad. Ich wollte eigentlich nach Berlin und hatte meinen ICE am Dammtor verpasst. Beim Spaziergang zum Hauptbahnhof sah ich an der Lombardsbrücke einen Obdachlosen, der sich in einer Mülltonne Feuer zum Wärmen gemacht hatte. In dem Moment dachte ich, wir müssen etwas machen… Was macht eigentlich charity@triabolos?“
Der Hamburger Winter hatte die Stadt eiskalt im Griff. Es folgten Taten statt Überlegungen und schnell wurde unsere Charity Spendenaktion zugunsten Herz As geboren. Dank Euer großzügigen Spenden konnten wir vergangenen Freitag dem Herz As einen symbolischen Check über EUR 1.653,33 beim Ortstermin in der Norderstraße überreichen. Herzlichen Dank noch einmal für Eure großzügige Unterstützung.
Das Herz As ist vielmehr als eine Tagesstätte für Menschen ohne festen Wohnsitz, es ist eben dies – ein Hoffnungsort.
Andreas Bischke, seit über 20 Jahren dabei, leitet die Einrichtung mit viel Herzblut und Idealismus. Ziel ist es, die Menschen wieder auf eigene Füße zu stellen und ihnen den Rückweg in die Normalität zu ebnen. Die meisten von uns wissen viel zu wenig über unsere Mitmenschen, die auf der Straße leben. Als Wohnungsloser hat man kein Konto, keine Krankenversicherung, keine Adresse. Das persönliche Hab und Gut passt meist in eine Plastiktüte. Das Herz As können sie als postalische Anschrift angeben und hier Rat holen. Bis zu 2.000 Briefkästen pro Jahr gibt es im Herz As, denn es gilt: keine Postadresse = keine Erreichbarkeit = keine Sozialleistungen!
Neben dem großen Aufenthaltsraum mit angeschlossener Küche, gibt es die Möglichkeit, hier zu duschen, Wäsche zu waschen. Es werden Rückzugsorte angeboten, um wirklich mal für einige Stunden zur Ruhe zu kommen, es gibt Deutschunterricht, Kreativkurse, Back- und Kochkurse, Hilfe bei Behördenkram, eine kleine Gärtnerei und sogar ein eigenes Bienenvolk auf dem benachbarten Dach.
Dazu Lutz beim Ortstermin: „Was hier die 3,5 Sozialarbeiter mit dem Engagement von vielen Ehrenamtlichen auf die Beine stellen, ist wirklich beeindruckend.“
Andreas B. lässt es sich auch nicht nehmen, selbst aktiv zu werden. So erzählt er uns von seinem Fußball-Teamprojekt: „Wir hatten eine passable Fußball Elf auf die Beine gestellt, fuhren im Bus gemeinsam nach Leipzig. Das Ergebniss war zweitrangig, vielmehr die Tatsache, dass wir als Mannschaft aus dem Bus stiegen und niemand etwas über unsere Herkunft und unseren Schlafplatz wusste, zählte. Wir waren für diesen Tag eine ganz normale Mannschaft aus Hamburg. Neun der Elf Mitspieler haben es übrigens geschafft von der Straße in einen eigenen Wohnraum umzuziehen.“
Wir können die Welt der Wohnungslosen nicht retten, wir können sie aber ein kleinwenig reparieren – mit unserer Spende!