News
Schwimmtraining in Lindow aus der Sicht eines Frischlings
Ein Bericht von Matthias
Zum ersten Mal in Lindow… die Vorfreude ist groß und die Sonne scheint, als ich Freitagnachmittag nach Lindow fahre.
Um 17:00 checke ich ein und auf dem Zettel der Zimmerverteilung sehe ich, dass ich mit einem „Paul“ zusammenwohnen werde. Da ich kaum jemanden namentlich kenne, bin ich jetzt also auch auf Paul gespannt :-)
Das Zimmer ist top, 4. Stock mit Blick auf den Wutzsee – was will man mehr?!
Noch einen wirklich leckeren Cappuccino in der Cafeteria und ab 18.00 Uhr steht „Anreise“ auf dem Plan, den Hanna vorab per Mail verschickt hat.
Also bin ich um 18:00 Uhr an der Rezeption – niemand da. Bin ich falsch;-)? Gott sei Dank gabelt mich Arne (mit Lindow-Erfahrung) auf :-)
Dann gleich die Hiobsbotschaft: Hanna (Orga) hat kurzfristig absagen müssen und unser Schwimmtrainer auch :-(
Hmmm… meine Erwartungen an Techniktraining, Korrektur und gute Tipps waren hoch. Auf den Fotos der Triabolos-Seite hatte ich Bilder von einer Unterwasser-Videoanalyse gesehen und war schon ganz gespannt, was man daraus an Verbesserungen mitnehmen kann.
Na ja, in der Ruhe liegt die Kraft! Und im Essen! Also erstmal zum Abendbrot, wo sich dann auch gleich ein paar Triabolos an den zugewiesenen Tischen zusammenfinden.
Vier Triabolos mit mir am Tisch – alle supernett!!
Ich frage mal, welche Strecken denn jeder so auf dem Zettel hat in 2022 – Sprint… oder etwa Olympisch…?
Schnell wird klar, dass da vier Eisen-Frauen/-Männer am Tisch sitzen (u. a. Hawaii) und ich schäme mich fast ein wenig für die Frage. Aber keiner lässt sich etwas anmerken und ich werde nicht geteert und gefedert :-) Sehr beeindruckend, die Geschichten und Erfahrungen!
So! 20:00 bis 22:00 Uhr Schwimmeinheit.
Es gibt eine kurze Begrüßung, Vorstellungsrunde und Einweisung. Dann ab an die Bahnen.
Außer uns ist auch die Regionalliga und die gut besetzte Jugendsparte der Triabolos mit von der Partei.
Wir insgesamt 43 (?) SchwimmerInnen teilen uns die 4x50m-Bahnen.
Für uns nicht jugendlichen Normalos :-) gibt es eine schnelle und eine langsame Bahn. Meine Wahl ist schnell getroffen :-)
Mangels Trainer schreibt Kirsten (die eigentlich auch als Teilnehmerin hier ist) netterweise einen Ablauf an das Whiteboard, den wir dann einfach abschwimmen.
Wir pflügen also noch gut 1,5 Stunden und 3,3 km durchs Wasser.
Schade, dass wir kein Feedback bekommen, aber das ist nun nicht zu ändern und so rücke ich meine Erwartungen zurecht und freue mich darauf, dass wir ungestört Meter machen werden :-)
Auf unserem Flur trinken wir noch mit ein paar Leutchen ein alkfreies Weizen auf den Verein und noch vor Mitternacht geht’s ins Bett.
Samstagmorgen kurz vor 7.
Ich habe gut geschlafen - bis 06:15 Uhr. Paul hat nicht geschnarcht - ich anscheinend auch nicht :-).
Es gibt ein ausgiebiges Frühstück, danach noch einen kurzen Powernap und um 9 Uhr sind wir wieder im Wasser bis kurz vor 11.
Nach 4,3 km kurz ab aufs Zimmer. Empfehlung von Paul: „Wann auch immer Du die Gelegenheit hast: gönn‘ Dir einen Powernap!“ Gesagt, getan. Ich sehe draußen ein kleines Grüppchen, das noch vor dem Mittag laufen geht und lege mich aufs Bett. Mein Körper schmerzt …
12 Uhr Mittag. Kassler, Rotkohl, Klöße!
Um 13:30 treffen wir uns ebenfalls draußen mit ein paar Sonnenhungrigen und laufen um den See. Superschön an der frischen Luft und führt dazu, dass ich die Stabi-Einheit in der Sporthalle um 14:30 sausen lasse (die hätte mich auch umgebracht).
Stattdessen gibt es vor dem 16 Uhr Schwimmen noch ein Stück Kuchen in der Cafeteria.
Das rettet mich über die nächsten 3,7 km!
Nach dem Abendessen treffen wir uns am Lagerfeuer, quatschen bei Erdinger und Stockbrot über den Tag und Gott & die Welt und sind, glaube ich, alle froh, dass wir den Tag erstmal gut überstanden haben.
Es ist Sonntagmorgen. Ich habe geschlafen wie ein Stein und sitze hungrig am Frühstückstisch. Draußen ist der Rauhreif gefroren. Es ist 1 Grad Minus.
Neben mir schwärmt Malte davon, dass er eben 20 km im Sonnenaufgang gelaufen ist. WHAT??? Ich muss lachen. Das ist irgendwas zwischen unwirklich, verrückt, beeindruckend und bewundernswert – und für mich unvorstellbar.
Aber diese Geschichten machen das Wochenende definitiv aus. Herrlich!
Nach dem Frühstück werden die Frischlinge am Becken „getauft“ – also auch ich.
Etwaige Inhalte unterliegen dem Verschwiegenheitsgelübde
Dann wieder rein ins kühle Nass und wir gehen die letzten 3 km an. Es fühlt sich gut an, dass ein Ende in Sicht ist, aber beim abschließenden Mittagessen ist auch ein wenig Wehmut dabei.
Fazit:
Danke an meinen Roommate Paul. Hätte mir keinen besseren wünschen können.
Danke an die Organisatoren vor Ort und auch an die „nicht vor Ort“. Die Vorab-Orga war so gut, dass ich vor Ort nichts vermisst habe.
Ich hatte eine tolle Zeit mit viel Bewegung und netten Menschen und freue mich schon auf das nächste Schwimmtraining in der kommenden Wintersaison.