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Tempo am Deich
Ein Bericht von Ada W.
- Jede Woche am Freitagabend um 18 Uhr -
Ich berichte aus Sicht eines völligen Radtrainingsneulings. Meine Erkenntnis nach dem ITU Sprint war: Es könnte sich lohnen, mal den Blick über den Schwimmbeckenrand zu wagen und Laufen und Radfahren auch auf den Trainingsplan zu setzen.
Motiviert durch die Beschreibung des 90 Minuten Rad-Trainings („Jeder fährt die Intervalle in seinem Tempo“) radelte ich am darauffolgenden Freitagabend zum Treffpunkt, der „Triabolos-Schranke“ am Kaltehofe Hauptdeich. Ich fand eine gemischte Gruppe in allen Altersklassen vor.
Trainerin Britta erklärte vor unserer Abfahrt die Team-Regeln, sehr geduldig, bis auch ich als Newbie alles verstanden hatte. Insbesondere die wesentlichen Gruppenfahrregeln wurden erläutert, der Sinn von Be- und Entlastung durch Intervalltraining und der für den Abend geplante Trainingsinhalt von lockerem Einfahren und Quatschen, danach ein paar Spielereien mit unterschiedlichen Trittfrequenzen, eben langsamer und schneller als in unserer Komfortzone, fünf Intervalle und gemeinsames Zurückfahren in gut machbarer Geschwindigkeit, getragen durch die Gruppe.
„Der Regen kommt erst, wenn wir mit der Runde durch sind!“, an diese Ansage hielten sich sogar die tiefschwarzen Wolken und blieben während der folgenden Trainingsrunde auf Abstand.
Die Gruppe setzt sich in einer vorbildlichen Zweierreihe kompakt Lenker an Lenker in Bewegung! Und mir dämmert schon während der ersten paar hundert Meter. Die Beinkraft ist das eine und wird während der Runde gut zu schaffen sein. Die Konzentration aber, die mir das nahe Aufschließen an den Vorausfahrenden abverlangt, bleibt zunächst noch eine besondere Herausforderung. Britta vermittelt mir jedoch Sicherheit, sie ist eine erfahrene Teamfahrerin. Auch ihre Tipps für mich Neuling „Nicht zu lange ganz hinten oder ganz vorne zufahren!“ helfen mir, mich nicht nur in den Rhythmus der Gruppe einzufinden, sondern auch Kraft zu sparen. Als wir am Deich ankommen, legen wir mit den angekündigten Nieder- und Hoch-Tritt-Frequenz-Einheiten los. Alles noch sehr ungewohnt für mich, aber nicht unmöglich. Und lustig ist es obendrein!
Das Ziel unserer acht Personen starken Gruppe ist der Hohendeicher See. Dann heißt es: Noch einmal tief Luft holen, den Atem sammeln! Etwas Trinken. Letzte Hinweise von Britta, auf unsere Sicherheit zu achten. Dann setzen wir zu den schnellen Intervallen an. Die „Heizdüsen“ ziehen vorneweg, aber auch als Neuling traue ich mich und fordere mal Erfahrenere heraus oder lasse mich im Windschatten mitziehen. Hui, das macht richtig Laune! Nach jedem Intervall finden wir uns alle langsam fahrend wieder zusammen, so dass niemand allein ins nächste Intervall starten muss. Britta nimmt mich bei den letzten beiden Intervallen in einer Dreiergruppe mit. Wir üben schnelle Wechsel – Kreiseln - und treten ordentlich in die Pedale. Was für ein Kraftakt, immer wieder aus dem geschützten Windschatten hervorzukommen und zum Überholen anzusetzen. Aber auch eine großartige Erfahrung, sich gemeinsam so auf rasante Geschwindigkeit zu bringen.
Nach fünf Intervallen fährt unsere Kolonne in gutem Gruppen-Tempo zurück zur Triabolos-Schranke . Zeit, um sich mit anderen – wie immer netten Triabolos - ein bisschen auszutauschen. Beim Ausrollen kommt der starke Wind auf, der nach dem Trainingsende dann heftigen Regen bringt.
Eine perfekte Trainingsrunde! Es gibt aus meiner Sicht kein besseres Vorhaben, als am Freitagabend am Rad-Intervalltraining am Deich teilzunehmen und somit glücklich ins Wochenende zu starten. Ich bin getragen von der Gruppe über mich hinausgewachsen. Und es ist nicht nur ein fantastisches Training, es ist auch ein richtig toller Ausflug mit am Ende 60 Kilometern auf der Uhr! Macht mit! Es lohnt sich!
Melde Dich doch direkt zum nächsten Intervalltraining an! Immer freitags über den Kalender.