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Wakenitz(wo)man 2022 - Kirsten zeigt uns wie es geht
Die Saison 2022 ist für viele von Euch sicherlich schon beendet und hatte nach zwei Jahren der Durststrecke endlich wieder tolle altbekannte oder neue Events zu bieten. Viele halten sicherlich schon Ausschau nach neuen Herausforderungen für das kommende Jahr. Wie wäre es beispielsweise mit dem Wakenitzman vor den Toren Lübecks, ausgerichtet vom TRI-Sport Lübeck? Unsere Kirsten erzählt, wie es ihr dieses Jahr dabei erging:
Es ist ein unfassbar schöner und idyllischer Sonnenaufgang an diesem 28.08., einem Sonntagmorgen um 6:30 Uhr in Rothenhusen, an der Nordspitze des Ratzeburger Sees. Von hier aus schlängelt sich die schmale Wakenitz 14 km lang in herrlicher Natur bis nach Lübeck.
Ein 14 km Spaziergang entlang des Ufers? - absolut machbar, aber würde schon bei manchen die Augen rollen lassen. 14 km Paddeln? -kein Problem, auch wenn die Arme danach schon ermüdet wären. 14 km Schwimmen? - AUF GAR KEINEN FALL, würden wohl die meisten von uns sagen. Nicht so die 50 Starter des Wakenitzmans. Die heiß begehrten Tickets sind schon wenige Minuten nach dem Anmeldestart am 30.01. um 0:00 Uhr vergriffen. Nur mit Glück rutscht man später noch von der Warteliste ins Teilnehmerfeld. Wer sich nicht die volle Distanz zutraut, kann auch einen der 50 Staffelplätze im 2er oder 4er Team sichern.
Unsere Kirsten hatte sich ihr Ticket rechtzeitig gesichert und sich mit Manu Dierkes als Coach an ihrer Seite auf dieses Event vorbereitet, denn auch als Schwimmtrainerin sind diese Distanzen etwas ganz Besonderes.
Nach einer Achterbahnfahrt mit vielen Höhen und Tiefen in der Vorbereitung (die sicher jeder von uns kennt, Corona, Verletzung, etc.) war es dann an diesem Spätsommermorgen nun soweit. Etwas unsicher wie die Form sein würde, steht Kirsten erleichtert und positiv aufgeregt am Start.
Um 8:00 erfolgt der Startschuss. Das Feld wühlt die 10m breite und 1,5m tiefe, ruhende Wakenitz wie einen sprudelnden Felsquellfluss ordentlich auf. Strömung ist wie die meisten Jahre Fehlanzeige. Seerosen, Entenflott und verkrauteter Uferbereich sind in diesem Naturschutzgebiet dafür garantiert. Bereits nach 200 m hat sich das Feld sortiert.
Da jeder Teilnehmer ein Begleitboot für Verpflegung und die eigene Sicherheit dabei haben muss, geht nun für die paddelnden Supporter die wilde Suche nach der richtigen Badekappe los. Erst kommen wenige einzelne Athleten, die man nach der ersten Biegung erst wieder im Ziel sehen wird. Dann kommen zwei 4-er Gruppen. Die zweite Gruppe angeführt von Kirsten.
Nach 56 Minuten höchstkonzentrierten Paddelns, um weder mit einem anderen Boot zu kollidieren, noch einen Schwimmer abzudrängen oder ihnen ein Paddel auf den Kopf zu schlagen, hält Kirsten ihre Position und wir können ihr zurufen „die erste „IRONMAN Distanz“ hast du, nur noch 10,2km!“…Motivation sei halt gelernt ;)
Die nächste Herausforderung hält dann die Verpflegung bereit. Wie kann man als Schwimmer Energie zuführen, ohne viel Zeit zu verlieren? Die Wahl fällt hier auf eine Trinkflasche mit Gel (so wie es auch viele Triathleten nutzen). Im Vorfeld hatten wir ausgerechnet, dass zwei Flaschen je 0,75l - verteilt auf alle 20 Minuten - erforderlich sein würden, um nicht „leer zu laufen“.
Die Taktik geht auf. Kirsten kann die Pace halten und die Konkurrenz ihrer Gruppe muss nach 10 km im Schwimmschatten ablassen.
Da man die Moderatoren bereits bei KM13 hören und das Ziel am Freibad Falkenwiese sehen kann, laden die letzen 1000 m nochmal zu einem Schlussspurt ein, um dann nach unglaublichen 3:40:28 h mit einer 1:34 min/100m Pace als 2. Frau Gesamt völlig erschöpft ins Ziel zu kommen. Glückwunsch & größten Respekt vor dieser Leistung.